Die SU hatte eingeladen zum Thema Knie und Hüfte erhalten oder ersetzen?
Und die weit über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden umfassend von Dr. Roman Mroz von den Segeberger Krankenhaus informiert und aufgeklärt.
Ganz wichtig für Dr. Mroz ist die Tatsache, dass das Krankenkaus sich freiwillig verpflichtet hat, sich ins Endoprothesenregister Deutschlands einzutragen zur Qualitätssteigerung.
Außerdem wird vor und währende der OP die 3D Technik verwendet.
Zu Beginn seines Vortrags erfuhren die Anwesenden, dass jeder 3. Patient beim Hausarzt muskoskelettale Probleme hat und jeder 5. Patient 1x im Jahr zum Orthopäden geht.
400000 Hüften und Knie werden pro Jahr ersetzt u8nd die Zahlen steigen, auch bedingt durch die längere Lebensdauer.
Hüftschmerzen können auch vom Rücken oder vom Knie kommen.
Knieschmerzen können auch von der Hüfte kommen.
Häufigste Ursache Arthrose.
Die Arthrosebehandlung erfolgt durch
- konservative Behandlung
Wärme oder Kälte
Entlastung: Reduzierung des Körpergewichts, Gehstützen
Beseitigung des Reizzustands, Knorpelaufbau – Medikamente
Funktionstraining – Krankengymnastik, physikalische Therapie = Training der Muskulatur (starke Muskulatur entlastet die Gelenke) - gelenkerhaltende Operationen, z. B. durch eine Schlittenprothese oder durch einen vollständigen Oberflächenersatz (meist Titan und Polyethylen als Meniskusersatz); wichtig ist das Ausbalancieren der Bandspannung zum guten Erfolg
- Ersetzen des Gelenks
Bei der Hüfte kommt es durch Gelenkspaltverschmälerung zu Schmerzen, d.h. der Knorpel ist nicht mehr existent „Felge auf Felge“. Auslöser kann z.B. das Tragen von hochhackigen Schuhen sein.
Das Einsetzen von zementfreien Prothesen ist auf dem Vormarsch: Diese Prothese kann biologisch einwachsen (Lockstoffe auf der Oberfläche). Es kommt zu einer Primärstabilität durch Verkeilung und Press-fit.
Hüftprothesen werden auch bei einem Oberschenkelhalsbruch eingesetzt.
Dr. Mroz operiert selbst lieber nach dem Motto „Was ich nicht sehen kann, kann ich nicht operieren (also nicht minimalinvasiv). Es erfolgt keine Muskeldurchtrennung.
Die Patienten werden –sowohl bei Hüft- als auch bei Knieersatz – bereits nach 7 Tagen in die REHA geschickt.
Das Langzeitergebnis, der Erfolg der OP, ist abhängig von der OP-Technik, dem Design, der verankerung, dem Material, der Biomechanik, der Biologie.
Dr. Mroz bedauert die politische Entscheidung, dass es Pflicht ist, pro Klinik pro Jahr 50 Knie zu ersetzen sind. In Kiel gebe es 5 -6 Operateure, die vielleicht 10 Knie operieren, in Bad Segeberg gebe es nur 1 -2 Personen, so dass solche Vergleiche hinken.
Problembereiche können Instabilität (Knie), Polyethylen Inlays (Verschleissartikel, heute aber ca.25 Jahre Haltbarkeit), Lockerung, Infektion (er selbst hat noch keine gehabt), Patella und Luxation.
Nach der Operation gebe es bestimmte Therapieanweisungen, wie man sich zu verhalten habe, damit das das neue Gelenk gut einwächst.
Anschließend kann man mit der Prothese Sport und Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Inlineskaten betreiben, die Gelenke sind vollbelastbar. Allerdings sollte man Stöße und Rotationen vermeiden.
Ein künstlicher Gelenkersatz ist immer ein Kompromiss auf Zeit.
Im Anschluss an den verständlichen Vortrag, der mit anschaulichem Bildmaterial ergänzt wurde, wurden Fragen beantwortet, z. B. wann ist die richtige Zeit für einen Gelenkersatz, wie lange sollten man warten u.a.m. Und die Anwesenden ließen sich im persönlichen Gespräch die mitgebrachten Prothesen ausführlich von Dr. Mroz erklären.
Keine Frage blieb unbeantwortet, und alle waren sich einig, dass sie vieles erfahren haben, was ihnen vielleicht eines Tages helfen kann. Ursula Michalak bedankt sich für diesen hervorragenden Vortrag mit einer Flasche Wein.
In der anschließenden Jahreshautversammlung wurden unter dem Wahlleiter Gero Storjohann der Schatzmeister Hans-D. Merker und die beiden Besitzer Hilde und Günter Doraus einstimmig bestätigt. Kassenprüferin bleibt Frau Kelch, neu in diesem Amt ist Frau Hintz, die Herrn Reher ablöst, ebenfalls einstimmig.
Die Vorsitzende dankt ihren Vorstandskollegen mit einem Blumengeschenk.